Das große Finale in Jordanien – vom tiefsten Punkt der Erde bis zum „Top of the World“

Ella und somit die Highlands von Sri Lanka verließen wir mit dem Zug. Wir buchten den Panoramawagon bis nach Colombo. Die Fahrt hielt, was uns von ihr versprochen worden war. Es geht durch atemberaubende Panoramas. Hier lösen sich riesige Bergmassive und schier endlose Täler mit riesigen Teeplantagen ab, auf denen der Ceylon-Tee angebaut wird. Die Fahrt verlief sehr schleppend. Manchmal fuhr man nur 5-15 Kmh, deshalb mussten wir auch den letzten Teil der Fahrt mit einem von uns gehassten Tuk Tuk zurück legen, weil es später als gedacht wurde. Während der Fahrt koppelten sich mal einige Einheimische mit einem Hänger hinten an. 

In Negombo entspannten wir dann noch einige Tage in der Unterkunft unserer ersten Nacht auf Sri Lanka. Am 25.06.2012 flugen wir von Colombo in die Hauptstadt Jordaniens, Amman. Auf dem Flug fielen uns komische Kreise in der Wüste auf. Dabei handelt es sich wohl um Bewässerungssysteme. Also doch keine Außerirdischen. Die Kreise haben dabei manchmal einen Durchmesser von einem Kilometer. Man lernt doch nie aus.  Am Flughafen in Jordanien nahmen wir uns einen Mietwagen und steuerten den tiefsten Punkt der Erde an, das tote Meer. Echt Wahnsinn, wie man darauf getragen wird. Es kommt einem vor, als wenn man die ganze Zeit eine Luftmatratze unter sich hat. Auf dem Bild sitzt Sven nicht auf dem Boden. Es ist möglich Arme und Beine aus dem Wasser zu strecken ohne unterzugehen.  Nach dem Badespaß fuhren wir am Toten Meer weiter und durch die Berge, bis wir am Abend in Petra ankamen.  Hier bezogen wir ein sehr schönes Hotel und schlugen uns erstmal die Wampe beim Buffet voll, bevor es in das herrlich, kuschelige Deluxbett ging. Da war man doch etwas geschlaucht. Augen zu und weg war man. Früh am nächsten Morgen besuchten wir Petra. Das ist nicht etwa eine gute Bekannte von uns, sondern vielmehr eine antike Stadt, die von einigen Archäologen das achte Weltwunder genannt werden. Petra ist wirklich einmalig und zieht einen schnell in seinen Bann und ist nicht umsonst die berühmteste Sehenswürdigkeit Jordaniens. Worte und Bilder werden dem über 2.000 Jahre alten Fund nicht gerecht, man muss es erleben. Der Hauptzugang nach Petra ist der Siq, eine spektakuläre Schlucht, die von bis zu 80 Meter hohen Felswänden eingefasst wird. Diese 1,2 Kilometer wurde eine Drainage in den Fels gehauen und jeder Besucher musste seit jeher diesen schmalen Pfad durchwandern.  Am Ende des Siq läuft man direkt auf das Schatzhaus zu, welches das stolzeste und schönste Denkmal in Petra darstellt. Es ist 43 Meter hoch und 30 Meter breit und man kann es nur schwer begreifen, wie es den Nabatäern möglich war, ein so schönes Gebäude aus dem Fels zu schlagen.  Anschließend brachen wir unsere Reise zum entferntesten Punkt auf, dem Kloster Ad Deir. Dabei kam man an einer Unzahl an Höhlen, Grabstätten vorbei und es gibt weitere Dinge, die wir bewundern konnten. So sieht schon alleine der Sandstein mit seiner großen Variation an Farben bezaubernd schön aus. Esel, Kamele und Ziegen säumten unseren Weg, Eidechsen in den verschiedensten Farben oder die ganzen Teeküchen der Beduinen.  Auf dem Gipfel des Berges beim Kloster angekommen, konnten wir noch kein Ende finden und mussten noch weiter hinauf, bis zum „Top of the World“.  Wir hatten den weit entferntesten Punkt in Petra erreicht, aber es war gerade einmal Mittag. Wir entschlossen uns einen anderen Weg  zurück zu nehmen und wanderten so zum hohen Opferplatz. Der Gipfel ist erst nach einem steilen Aufstieg zu erreichen, ist jedoch durch die in den Fels geschlagenen Treppen recht unkompliziert. Von hier hat man noch einmal einen fantastischen Blick über Petra  Nach dem Besuch von Petra gingen wir fast auf dem Zahnfleisch und so waren wir heilfroh, dass wir im Hotel noch einmal den eiskalten Pool benutzen durften, bevor wir unsere Reise nach Amman zurück antraten. In Amman fanden wir kein passendes Hotel und fanden die Stadt ganz schrecklich. Die letzte Nacht unsere Weltreise die hiermit zu Ende ist, verbrachten wir stilecht im Auto. Dieser Artikel wird gerade im Flugzeug nach Frankfurt geschrieben. Wir sind also wieder rechtzeitig in Deutschland, um beim Italiener ein schönes Halbfinale zu sehen und dann den neuen Europameister bei einer leckeren Grillwurst zu feiern. 😉 Wir bedanken uns recht herzlich für Euer Interesse an unserer Reise und hoffen Euch alle bald wieder persönlich zu treffen. Mit der Reise wird nun auch der Blog eingestellt. Am 02.07. werden wir beide auch schon wieder am Schreibtisch sitzen. Sonja ist gespannt auf ihre neue Stelle im Amt 66 in Paderborn und Sven-Ole freut sich schon auf die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte mit ADselect, diesmal in Duisburg. Während der Reise haben wir uns hervorragend verstanden und so sind wir auch nach einem Jahr und 24 Stunden am Tag weiterhin das Buddyteam.

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Under my umbr – ella, Ella, Ella

Vom Surferparadies Arugam Bay ging es mit dem Bus in die Berge. Unser nächstes Ziel sollte Ella sein. Doch mal wieder sollte unser Bus einen Platten bekommen.  Die Vollpfosten hatten keinen Ersatzreifen dabei, also hieß es für die Insaßen warten. Aber wann sollte der nächste Bus kommen? Könnte eine langwierige Angelegenheit werden, also Daumen raus.  Wir kamen somit wie geplant in Ella an. Nach einigen Rotis (gefüllte Fladen) landeten wir im „Forest Paradise“, wo wir eine nette Bleibe fanden. Dann wanderten wir direkt los. Der „little Adams peak“ mit einer Distanz von 4 Kilometern hin und zurück bot sich als gute Entfernung für den Nachmittag an. Schon von hier konnten wir die Waldbrände auf der anderen Seite der Schlucht sehen, die von den Einheimischen nicht richtig unter Kontrolle gebracht werden. Oben auf dem Kamm angekommen wurde Sonja fast noch von einer Kuh den Abhang runtergebufft. Nach dem Schrecken mussten wir bei einem Tee erstmal wieder runterkommen.   Am nächsten Tag, dem 17.06.2012, nahmen wir uns eine etwas weitere Wanderung vor, Ellas Rock. Wir liefen einige Kilometer über die Eisenbahnschienen. Etwas mulmig wurde uns auf einer recht morsche wirkenden Brücke, die auch nicht viel Platz zum ausweichen bot. Zum Glück kam kein Zug. Wir ließen uns von unserem geplanten Weg abbringen. Ein Einheimischer erzählte uns von einer Abkürzung, in der wir uns total verfranzten. Als er im Nichts dann wieder auftauchte, um uns aus dem hohen, angeblich Cobra verseuchtem Gras auf den rechten Weg zu führen, war uns klar, dass es sich um eine Masche von ihm handelt. Egal. Er stieg mit uns auf und am Gipfel angekommen trafen wir Andre aus Gustavsburg in Hessen, mit dem wir uns für den Abend auf ein Bierchen verabredeten. Natürlich gab es einen schönen Ausblick, auch auf den little Adams peak, auf dem wir den Tag zuvor waren.  Wieder unten angekommen boten wir dem selbsternannten Führer eine großzügige Entlohnung an. Beim ersten Mal schüttelte er mit den Armen und es kam uns für den Bruchteil einer Sekunde so vor, als hätte er aus Gastfreundschaft gemacht und wolle kein Geld. Erst als wir sagten, er solle das Geld ruhig nehmen, gab er sich richtig zu erkennen. Er wollte natürlich mehr Geld, weil die Profis aus der Stadt auch mehr nehmen. Fazit: Wir zogen den Schein wieder weg und er bekam gar nichts. Da guckte er blöd aus der Wäsche, aber es war das einzig Richtige. Später kam er angekrochen und meinte er würde sich über die Kohle freuen, aber den Geldhahn hatte er sich selbst abgedreht. In der Stadt gab es wieder Rotis, die zwar lecker waren  aber ganz schön heeeeeeeeeiiiiiiiiiß!

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Uppuveli und die Arugam Bay – noch ein bisschen Urlaub am Strand

Unser erstes Ziel nach den ganzen Kulurstätten durfte die Region Trincomalee mit ihren Traumständen werden. Die Busfahrer waren bei der Ankunft zwar etwas störrisch und wollten uns nicht in dem Bus mitnehmen, aber wir machten unseren Weg dann zu Dritt mit einer Kanadierin in einem Tuktuk zur ca. 5 Kilometer entfernten einzigen Backpackerunterkunft am Strand in Uppuveli. Handeln ließ es sich dort nicht, da die Hütten alle belegt waren, aber wir waren froh überhaupt eine günstige Unterkunft erwischt zu haben. Viel los war trotzdem oder gerade deswegen auch nicht. Am nächsten Tag waren noch irgendwelche Segelmeisterschaften von Kindern, die natürlich im teuersten Hotel untergebracht waren. Abends gab es ein paar mal in der Entfernung ein Feuerwerk und die Fußball EM konnten wir auch mit ein paar Bierchen in der Nacht erleben. Da wir ja am nächsten Tag höchstens schwimmen und atmen mussten, war das ja auch kein Problem. Erstmal schön ausschlafen, dann eine Runde schwimmen, immer mal wieder etwas Essen und mit den Fischern Tau ziehen und sie an der Arbeit hindern.  Wir suchten uns als Abwechslung noch eine der zahllosen Tauchschulen aus. Die Entscheidung viel auf eine ganz neue und noch nicht eröffnete Schule. Vielleicht war es nicht die beste Entscheidung, da alles sehr chaotisch ablief und wir noch einen Ukrainer dabei hatten, der schon lange nicht mehr getaucht ist und auch kein Englisch sprach. Zum Glück können wir uns auch gut alleine unter Wasser beschäftigen. Leider gab es aber auch nicht so viel zu sehen. Endlos viele Muränen versteckten sich zwischen Gesteinsbrocken, Pufferfische und auch ein paar Nemos, die sich gegen die alten Fischernetze und Plastiktüten behaupten müssen. Eigentlich soll dies einer der schönsten Tauchplätze sein, aber die beiden Tauchspots die wir betaucht haben, gehörten definitiv nicht dazu. Trotzdem war der Tauchinstruktor sehr nett und es gab immer Tee  für uns bei ihm. Es sollte aber bei dem einen Tauchtag bleiben.
Vom Strand bekommt man ja nicht unbedingt zu viel, aber man muss die Insel auch noch etwas erkunden. Wir wechselten also mit drei verschiedenen Bussen den Badeort und ließen uns an dem Surfstrand Arugam Bay nieder. Der Strand war nicht ganz so einsam und der Ort besteht nur aus Touristen. Die Preise haben sich verdoppelt, aber Fußball konnten wir trotzdem schauen. 😉

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Anuradhapura – die erste Königsresidenz Sri Lankas

In Anuradhapura angekommen bezogen wir ein etwas schimmelig riechendes Zimmer. Aber dieses hatte einen Balkon, lag gut im Zentrum und war trotzdem ruhig. Von dort aus haben wir auch direkt ein süßes Fellknäul entdeckt, welches über die Mauer und das Zufahrtstor krabbelte. Zu groß für ein Eichhörnchen, anders als ein Lemur. Keine Ahnung wie der kleine Kerl heißt, aber niedlich auf alle Fälle.  Mit so etwas besonderem ist uns das Städtchen doch gleich sympathisch. Die erste Besichtigung inklusive Abendessen wurde direkt angehängt. Dabei haben wir festgestellt, dass es gar keine richtige Stadt ist. Alle Häuser liegen recht weit auseinander. Nur die Hauptstraße ist dichter besiedelt, es gibt viel Verkehr, aber nur einen Supermarkt und ein kleines Restaurant. Das war es im Großen und Ganzen auch schon. Wir waren ja aber auch wegen der Ruinen der ersten Königsresidenz gekommen. Die wollten wir dann auch am nächsten Tag besichtigen. Im Reiseführer wird eine Fahrradtour zu den Ruinen empfohlen, da die Strecke zu Fuß nicht machbar wäre und man sollte eine Besichtigungsgebühr von 25 Dollar zahlen. Die Buddhistischen Stätten waren jedoch kostenlos zugänglich. Also fingen wir damit an. Ein Fahrrad ließ sich nicht für den richtigen Preis auftreiben und Tuktukfahrer hassen wir ja inzwischen. Wir liefen also zu dem wichtigsten Fleck in Anuradhapura, dem Bodhibaum. Angeblich ist das ein Ableger des Originals. Das Fest, welches wir in Kandy miterlebt haben, war in Anuradhapura viel besuchter. Überall waren noch Fahnen zu sehen.  Hier wurden wir auch wieder von vielen Affen belagert. Sonja und ein Mönch waren zeitweise von 50 sich streitenden Affen umzingelt und trauten sich nicht so recht weiter. Zum Glück ist jedoch alles gut gegangen. Die netten Polizisten, die uns in diesem Land schon öfter richtig nett geholfen haben, suchten den Kontakt zu uns und wiesen uns die Richtung zu den anderen Sehenswürdigkeiten. Wir liefen weiter und kamen kurz darauf zur Ruvanveli Pagoda. Die zurzeit größte Pagoda. Diese steht auf einer Plattform mit 344 Elefanten. Wirklich schön anzusehen in dem weißen Zustand, aber barfuß sind es höllenqualen. Es macht nicht viel Spaß mit brennenden Fußsohlen die Pagoda zu besichtigen.  Unser Weg führte uns an der Königszitadelle vorbei, an alten Klöstergebieten mit vielen Tempel und unter anderem an dem Zwillingsteich . Etwas besonderes ist ein Mondstein, der vor einer der Palastruinen entdeckt wurde. Dabei wird viel diskutiert, welches die wahre Bedeutung ist. Die Geschichten führen von einem symbolischen Reinigungsbad bis zu Mahnung den vorgezeichenten Weg Buddhas zu gehen. Nichts genaues weiß man nicht, aber er ist wirklich ganz hübsch anzusehen. Uns wunderte nur bis dahin, dass wir fast alle Ruinen zu Fuß besucht haben und immer noch keinen Ticketschalter oder Kontrolleur getroffen haben. Wir fühlten uns etwas illegal unterwegs. Aber wenn man es uns so leicht macht. Wir folgten den Weg weiter und mussten uns auf dem Rückweg natürlich noch die eigentlich größte Jetavana Pagoda anschauen. Diese ist leider im Laufe der Geschichte zerstört worden und ist nach der Restaurierung kleiner geblieben. Direkt vor der Pagoda ist es dann passiert. Wir wurden mal wieder von Affen überfallen. Aber diesmal von Angesicht zu Angesicht. Der Gegenstand des Begehrens: eine Kokusnuss. Der Räuber schaute uns böse an und wollte uns gerade bedrohen. Für Sonja wurde der Druck zu groß und sie überließ dem Dieb freiwillig das gewollte und flüchtete. Sven hatte Glück und konnte den blöden Affen mit einer Attrappe verarschen. Den wahren Juwel konnte er verstecken. Den geretteten Teil der Kokosnuss haben wir uns nach der Flucht vor dem Biest geteilt. Affen sind doch echt irgendwie gruselig. Wir verließen schnell das Gelände und maschierten ganz selbstbewusst an einem Kontrollposten vorbei. Nicht das er uns noch nach einem Ticket fragt. Das ist nicht passiert und wir haben alles gesehen und nichts bezahlt. Ob das jetzt falsch war oder nicht, wissen wir gar nicht so genau. Irgendjemand hat gesagt, dass der Eintrittspreis nur für die Museen bezahlt werden muss. Naja, uns egal. Ziemlich erschöpft, da wir ja die ganzen Tempel- und Klosterruinen zu Fuß erforscht haben, genossen wir unser Abendessen und freuten uns schon auf die nächsten Strandtage. Den Weg zur Busstation blieb uns dann zum Glück auch erspart. Eine Gruppe Jungs mit einem LKW nahmen uns mit auf die Ladefläche und brachten uns direkt zum Bus. Sehr nett.

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Kultur – die Höhlentempel von Dambulla und das Wolkenmädchen von Sigiriya

In Dambulla kamen wir zur Mittagszeit mit dem Bus an. Der Anschlußbus war anscheinend gerade weg und so beschlossen wir erstmal Mittag zu essen. Beim Mittag kam uns die Idee, dass wir einfach unser Gepäck im Restaurant stehen lassen und uns die Höhlentempel von Dambulla anschauen, bevor wir weiter nach Sigiriya fahren. Mit leichtem Gepäck schlenderten wir also zu den Höhlen. Am Eingang wird man vom Goldenen Tempel empfangen, der zwar eine große Buddha-Statue hat, ansonsten aber recht neu und doch sehr kitschig ist. Geschichte kann man hier nicht gerade atmen.  Bei den Höhlentempeln sieht das schon anders aus. Erst muss man einen Berg hinauf steigen, von wo man anschließend zu den 5 historischen Grotten gelangt. Schon alleine wegen der tollen Aussicht lohnt sich der Aufstieg  Die Grotten sind auch sehr schön. Nicht nur die Wände, sondern auch die Decken sind angemalt.  Die vielen Buddhastatuen kommen gut zur Wirkung und so waren wir froh, dass wir uns für diesen Weg entschieden hatten. Auf dem Rückweg zum Restaurant, wo wir ja unser Gepäck abholen mussten, bekamen wir schon den richtigen Bus nach Sigiriya zu fassen. Der Fahrer wartete auch auf uns, damit wir unser Gepäck und etwas Geld vom Automaten holen konnten, was wir teuer bezahlen sollten. Doppelter Fahrpreis! Für uns zusammen jedoch insgesaamt nur 1 Euro und somit zu verschmerzen 😉

In Sigiriya gefiel uns das zweite Hotel, in dem es sehr viele Baumfrösche gab. Den ersten entdeckte Sonja auf der Klimaanlage. Nachdem er hinaus befördert war, fand er jedoch immer wieder einen Weg ins Bad. 

Der Eintritt zu den historischen Stätten ist erstmal ziemlich abschreckend. Mit 30 Dollar ist man mit von der Partie. Ganz schön happig! Sigiriya hat ein Ansammlung diverser Ruinen einer alten Zitadelle. Ohne Zweifel kann man aber sagen, dass der riesige Felsblock das Herzstück des Areals ist.  Über eine Wendeltreppe gelangt man in lüftige Höhen, auf die Hälfte des Steinriesens.  Hier sind einige wunderschön erhaltene Felsmalereien zu bewundern. Das „Wolkenmädchen“ in der Spiegelgalerie ist das bekannteste Bild. Wenn man sich überlegt, wie die Leute früher mit Bambus in diese Höhen geklettert sind, um hier zu malen oder etwas aufzubauen…Einfach nur Wahnsinn! Vom Wolkenmädchen geht es weiter. Den Bretterpfad an der Felswand entlang mussten wir zum Glück nicht nehmen. Für uns gab es einen ausgebauten Weg.  Vom erreichten Plateau gelangt man über die Löwentreppe auf die Spitze des Felsens, wo der ehemalige Palast war.  Schon beim Aufstieg pfeift einem der Wind recht stark um die Ohren und man muss definitiv schwindelfrei sein. Die älteste existierende Palastanlage Sri Lankas ist somit auf einem Bergplateua, 366 Meter über Null. Der Ausblick ist atemberaubend und die Investition hat sich gelohnt. Hier oben ist es noch pustiger. Das hier Schilder stehen „Going down is dangerous“ ist wohl mehr ein Witz, denn von einem Helikopter wird man hier wohl kaum abgeholt und so muss man nach einer Weile wieder runter. Schön, dass man jetzt das Wissen hat, dass es gefährlich ist.  Ebenfalls gefährlich sind die Bienennester, die hier an vielen Stellen herumhängen. Anscheinend reagieren die Viecher auf Lautstärke und wenn man sich die Sicherheitsvorkehrungen anschaut, dann weiß man, dass es schon einige Zwischenfälle gegeben haben muss. Bei der Löwentreppe stehen mehrere Käfige, in die man sich bei einem Angriff verpieseln kann. Schutzjacken sind ebenfalls vorhanden.  Um 8 Uhr morgens waren wir gestartet, nun war es Mittag und wir entschlossen uns direkt nach Anuradhapura weiterzufahren. Wir nahmen unsere 7 Sachen und warteten auf den nächsten Bus.

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Es startet mit einem Ohrwurm und geht mit dem zuckersüßen Kandy weiter – Sri Lanka, wir mögen Dich!

Wir hatten so Einiges von Sri Lanka gehört, allerdings eher die negativen Dinge. Anstrengender Verkehr, nervige TukTuk-Fahrer, bla bla. Als wir am Flughafen ankamen wurden wir von einem super freundlichen Zöllner empfangen und ausnahmsweise ist dies nicht ironisch. Er zeigte schon so viel Interesse und gab uns Tipps, dass es schon fast für die ganze Sri Lanka Zeit reichen könnte. Da hätten wir uns die Touriinfo fast sparen können, obwohl die mindestens genauso hilfreich war. Der Strom an netten Menschen sollte nicht enden. Wir nahmen den Bus nach Negombo, weil wir keine Lust auf Colombo hatten. Colombo soll nur groß und hässlich sein und Negombo bietet Strand, entspannte Atmosphäre und ist wesentlich dichter am Flughafen. Am Flughafen lernten wir ein nettes kanadisch-amerikanisches Pärchen kennen, die wir quasi von Negombo überzeugen konnten und wir gemeinsam mit dem Bus unseren Weg fortsetzten. Mittlerweile hatte sich auch schon der Ohrwurm eingefunden. Statt „Hey Mambo“  aus Dean Martins Klassiker „Mambo Italiano“ sangen wir nun Nee Gombo… aus voller Kehle. Gut gelaunt kamen wir also in Negombo an und checkten im Dephanie ein. Sehr nettes Personal und eine schöne Unterkunft direkt am Strand. Dort, wo sonst eigentlich nur Fischerboote zu sehen waren, stürzten wir uns einige Male in die Brecher  Und was die Fischer so aus dem Meer holten, schauten wir uns einen Tag auf dem Fischmarkt an  Im Hotel war nicht nur das Personal sehr nett. Neben Blake und Gabrielle, die wir ja quasi mitgebracht hatten, waren noch die sympathischen deutschen Mädchen dort, von denen uns Juliane ihren deutchen Reiseführer schenkte und das schweizer Pärchen Claudia und Daniel, mit denen wir nach Kandy weiterfuhren  Kandy, oh du zuckersüßes Kandy. Im Hotel Expeditor waren wir die einzigen Gäste. Die Hausherrin erzählte vor ihrer großen bevorstehenden Europareise mit ihrer Tochter. Zu einigen Städten konnten wir unseren Senf dazugeben, weil wir auch dort schon etwas herumgekommen sind. Ebenfalls erklärten wir den Aufbau der Onlinecommunity „Couchsurfing“. Am Abend des ersten Tages umrundeten wir noch den See in Kandy und waren von Anzahl der Vogelarten ganz angetan. Fische und Varane gab es auch.  Wir sahen nach nur wenigen Schritten Störche, Beos, Reiher, Kingfisher, einen Pelikan auf einem Baum, Kormorane, leider eine Unmenge an Krähen und! unglaublich viele Flughunde.  Unsere Mission war klar. Auf der anderen Seite des Sees auf die Abenddämmerung warten, in der die Fledermäuse zur Jagd aufbrechen. Mit einer kühlen Cola warteten wir auf den großen Augenblick. Um 18:15 Uhr war es dann so weit. Von der einen auf die andere Sekunde starteten alle Flughunde wie auf Kommando gleichzeitig. Ein atemberaubender Anblick. Wir staunten nicht schlecht, als wir feststellten, dass einige Krähen anscheinend Jagd auf die riesigen Flughunde machen, die sich aber anscheinend nicht davon stören liesen.  Bei dem Anblick der Fontäne auf dem See muss man unweigerlich an die Binnenalster in Hamburg denken.  Am 03.06 fuhren wir nach einem ausgedehnten Frühstück mit Klönschnack mit der Hotelfamilie, mit dem Bus zum Elefanten Waisenhaus in Pinnawala, wo über 80 Elefanten leben. Entweder sind es vertrieben Elefanten, Elefanten die verletzt wurden oder Elefanten, die hier geboren wurden. Es gibt einige Besonderheiten, wie die Elefantendame „Sama“, die durch eine Landmine ein Bein verlor und nun mit 3 Beinen den Alltag meistern muss. Weiter ist Raja, der älteste Elefant des Camps, eine Besonderheit. Im wurde in die Augen geschossen und ist somit heute blind. Ein trauriges Bild. Wir begleiteten die Elefanten zum Fluß und mussten viel an die schöne Zeit bei Bodo in Thailand denken.  Videolink: Elefanten im Elephant Orphanage in Pinnawela Am Abend trafen wir unsere Schweizer Freunde beim Abendbrot wieder, quatschten eine ganze Weile und ließen uns von ergreifenden Reiseberichten mitreißen. Es gibt wohl doch noch Plätze, die man bereisen muss 😉 Am 04.06 starteten wir wieder mit dem Frühstück und Familienklönschnack. Danach machten wir uns auf den Weg und bummelten in den Tag. Das Pilgerziel in Kandy ist der Zahntempel, in dem ein Zahn von Buddha beherbergt ist. Irgendwie hatten wir aber nicht so richtig Bock auf dieses „Highlight“. Somit erstmal den Berg hinauf, vorbei am und von dort rüber zum Buddha auf dem Berg.  Und dann ging es los. Gerade, als es uns so richtig dürstete kam eine Saftschubse mit einem Tablet O-Saft-Ähnlichem aus ihrem Klassenzimmer geklettert und rettete uns vor dem Ertrinken, äh Verdunsten.  Weil Budder keine Lust hatte uns anzuschauen und sich die Augen verband, kehrten auch wir ihm den Rücken und stiegen wieder ab.  Man, war das heiß! Jetzt könnten wir gut… Und da gab es Frei-Eis vom Krankenhaus. Konnte denn hier jemand Gedanken lesen?  Am Eingang zum „Stadtpark“ verhandelten wir den Eintrittspreis und konnten etwas herumkraxeln. Viel zu sehen gab es nicht, aber die Affen hier haben schon teilweise eine sensationelle Friese. Sehr lustig.  Mehr oder weniger auf dem Rückweg nach Hause kamen dann Elefanten an uns vorbei. Fast keine Besonderheit, aber diese waren angezogen.  Wir verfolgten sie und sie liefen zum Zahntempel. Etwas Abseits wurde der nächste schon gesattelt und eine Parade bereitete sich vor.  Klar, das wir uns das nicht entgehen lassen durften. Sven hatte allerdings nur die kurze Hose an und so kommt man nicht in den Tempel. Wir mussten einmal um den See, wo Sven-Ole seine Hose verlängerte und wieder zurück zum Tempel. Wir hatten Glück und so kam die Parade gerade um die Ecke als wir eintrafen. Da waren Trommel und Peitschenschwinger, Fahnenträger und jede Menge Elefanten. Einer von ihnen Trug etwas auf dem Rücken und verschwand damit im Tempel. Wir vermuten, dass es die Zahnreliquie war, obwohl diese Elefantenparade eigentlich im August sein soll. Wir konnten unser Glück an diesem Tag auf jeden Fall nicht fassen.  Im Garten des Zahntempels genossen wir noch etwas die Stimmung, bevor wir später selig und mit einem breiten Grinsen im Gesicht einschliefen. Als wir abfuhren war die Hotelfamilie fast schon traurig und schenkte uns noch etwas. Das man so hervorragend beherbergt werden kann ist einfach nur schön!

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Herbe Enttäuschung im Periyar Nationalpark mit anschließender Indien-Endplanung

Von Kochi wussten wir nicht so recht weiter. Der Lacadiven-Plan war gescheitert und die weiteren Ziele im Süden Indiens wollten uns nicht so recht vom Hocker hauen. Die Strände konnten ohnehin nicht mit der entspannten Atmosphäre in Goa mithalten, Tempel ? – kein Bock!, da kam uns die Idee mit dem Nationalpark eigentlich ganz sinnig vor. Im Periyar Nationalpark leben über 500 freie Elefanten, daneben gibt es wieder Tiger, etc. Hörte sich gar nicht mal schlecht an, also los. Dort angekommen überzeugte uns ein Typ mit seinem Haus, in dem wir mal wieder eine echte Top-Unterkunft hatten. Beim Abendessen trafen wir wieder die Argentinierinnen und uns wurde mitgeteilt, dass am nächsten Tag Streik ist und es keine Safaris gibt. Störte uns nicht, wir wollten ohnehin erstmal entspannen und etwas den Markt scannen. Wir staunten nicht schlecht, als dann nicht nur der Nationalpark geschlossen war, sondern die ganze Stadt im Streik lag. Zum Frühstück fanden wir aber ein Hotel, in dem wir ein tolles Gängemenü präsentiert bekamen. Da machte es nichts, dass wir uns über den Mittag mit einer Banane retten mussten. Viel schlimmer war jedoch die Verarscherei für die Jeepsafari. Wo wir am Vortag noch Preise für 1.800 Rupien pro Person gehört hatten, waren es nun 2.000. In einer Agentur sagten sie uns 2.500 pro Person und wir zeigten den Leuten einen Vogel und gingen direkt. Dann kam ein Herr mit dem Motorrad hinterher und sagte uns, dass es 1.500 pro Person sein sollen. Das hörte sich schon anders an und wir gingen wieder zu der Agentur. Dort angekommen waren es jedoch wieder 1.800, weil er gerade einen Anruf bekommen hatte, dass der Eintritt erhöht wurde. So ging es überall. Wir fühlten uns verarscht und beschlossen einfach einen Plan zu machen und am nächsten Tag abzureisen. Die Zeit in Periyar war zum Waschen der Klamotten gut und auch so war es recht nett. Das eigentliche Ziel blieb allerdings auf der Strecke. Und obwohl wir schon einen günstigen Flug nach Sri Lanka gebucht hatten, schmissen wir nun alles über den Haufen und kauften neue Flüge. Von Chennai auf die Andaman-Inseln, wo wir unsere restliche Indienzeit verbringen wollten und dann von den Andaman-Inseln wieder über Chennai nach Sri Lanka. Klappte auch wunderbar. Wir fuhren also am Morgen mit dem Bus nach Chennai und zeigten Periyar noch einmal den Stinkefinger. Mit Spicejet düsten wir anschließend nach Port Blair auf die Andaman-Inseln, die näher an Thailand als an Indien liegen Von Port Blair schafften wir geradeso die letzte Fähre zur Insel Havelock. Hier gibt es wieder nicht viel zu erzählen, weil die Tage eigentlich gut mit dem indischen Zeichen „Ommmmmmm“ wiedergegeben werden können. Wir fanden eine Tauchschule mit denen wir 4 Tauchgänge bei klarer Sicht unter Wasser, aber starken Wellen und Regen über Wasser, machten. Einen Tag mieteten wir Räder und fuhren auf die andere Seite der Insel zum Strand Nummer 7. Hier bekam man Ebbe und Flut nicht so stark zu spüren, wie auf unserer Seite.  Videolink: Wo bin ich zu Hause? Desweiteren probierten wir in der kurzen Zeit auf der Insel so ziemlich jedes Restaurant aus. Auf der Insel lagen tagsüber dicke Käfer in der Gegend herum, die nachts aktiv werden, aber trotzdem noch recht träge sind. Eines Nachts hörten wir in unserer Hütte ein Kratzen und wir dachten, dass es vielleicht von einem solchen Käfer kommt. Als Sonja am nächsten Tag das Linoleum vom Fußboden zog staunte sie nicht schlecht. Statt Käfer saß dort ein Skorpion. Ui!  So schön es hier auch sein kann. Nun erreichte uns der Monsun und wir bekamen zu spüren, was dies heißt. An einigen Tagen hat es mit kurzen Pausen eigentlich durchgeschifft. Da waren wir froh, dass es nur zum Ende unserer Indienzeit war. Am 28.05 fuhren wir wieder mit der Fähre nach Port Blair, wo wir nicht nur das Motiv des 20-Rupie-Scheins zu sehen bekamen Und dort wo wir gerade noch die Kraft des weißen Riesen bestaunt hatten, kam die wohl größte freie Schlange, die wir bisher gesehen haben, zum Vorschein und zeigte sich in ihrer ganzen Pracht. Geschätzte 1,5 bis 2 Meter lang und 5-8 Zentimeter Durchmesser.  Außerdem schauten wir uns ein ehemaliges britisches Gefängnis an, das mit über 600 Zellen wirklich groß war. Gefoltert und gehängt wurde hier natürlich auch wieder. Mittlerweile sind wir auf Sri Lanka und haben Indien hinter uns gelassen. Während man immer wieder von den Leuten zu hören bekommt, dass es eigentlich nur die beiden Extreme gibt, in Indien vernarrt zu sein, oder es zu hassen, so hat „Incredible India“ bei uns doch sehr gemischte Gefühle hinterlassen. Unglaublich nette Leute und tolle historische Stätten stehen im Kontrast zu dem Uringestank in den Straßen, Inder, die sich überall vordrängeln müssen und flegelhaftes Verhalten an den Tag legen. Die Pro- und Contra-Liste könnte hier kein Ende nehmen. Wir sind nun aber froh nach Sri Lanka gereist zu sein. Hier aber noch einige letzte Bilder der Andaman-Inseln

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Bekal und Kochi

Nach dem historischen Hampi nun also wieder ans Meer. Aus dem Reiseführer hatten wir uns Bekal herausgesucht, weil dort steht „explore the golden-sand, unspoilt beaches around Bekal“. Unspoilt passt hier sehr gut. Entweder waren die Hotels teuer, ansonsten geschlossen, aber Leben war hier ohnehin recht spärlich. Wir konnten zwar baden, aber die Inder glotzten wie die Kühe. An einigen Teilen des Strandes war es leider mit Fäkalien übersäht und so fanden wir es hier nicht ganz so paradiesisch. Letztlich auch etwas zu ruhig. Wir besuchten das Bekal-Fort, das sehr groß ist und von dem man einen guten Blick über die Strände und das Meer hat.In der Nacht hatten wir dann quasi auch schon den Grund gefunden, um hier nicht zu verweilen, sondern uns weiter gen Süden zu bewegen. Wir hatten zwar ein schönes Zimmer, aber es war ein Bus mit einfachen Arbeitern angekommen. Es ist natürlich okay, wenn man gefragt wird, ob man ein Foto mit den Indern macht, meinetwegen auch noch, wenn sie heimlich Fotos machen, weil sie zu schüchtern zum fragen sind. Hier wollten sie aber ins Hotelzimmer gucken. Wir hatten abgeschlossen und deshalb ging die Klinke runter. Sven fragte, was denn wäre. Keine Antwort. Nach wiederholtem Male ging Sven raus und stellte den Inder zu Rede, der nur blöd grinste und Schwachsinn antwortete: Er dachte es wäre sein Zimmer, obwohl die Tür zu seinem Zimmer ohnehin immer offen stand und er davor. Es ging weiter mit der Klinke. Nach Beschwerde beim Hotelmanager hing der ein selbst gebasteltes Schild „ Do not disturb“ an die Tür, was die Frequenz noch erhöhte. Sonja platzte die Hutschnur und danach war Ruhe. Bei solchen Dingen weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll. Wir lachten drüber, auch wenn so ein penetranter Versuch eines Eingriffs in die Privatsphäre doch eher traurig ist. Sonjas Geburtstag, der 14.05. sollte also nicht an einem Traumstrand verbracht werden, sondern mit fahren verbracht werden. Nach einem indischen Frühstück ging es mit dem Bus zum ersten Bahnhof, von dort mit dem Zug weiter zum nächst größeren Bahnhof und dann 6 Stunden in der niedrigsten Klasse die es gibt nach Ernakulum. War gar nicht so schlimm wie wir befürchtet hatten. Für diese Rumpelklasse zahlten wir zusammen ca. 3 Euro für eine Strecke von 200 km. Von Ernakulum mussten wir mit der Fähre nach Kochi, bzw. Fort Cochin übersetzen. Hier trafen wir gleich mehrere alte Bekannte. Die Argentinierinnen aus Amritsar, die wir vor über einem Monat ganz im Norden des Landes kennengelernt hatten und auch Alwin aus Goa, obwohl er ja eigentlich aus Holland kommt. Die beiden Südamerikanerinnen empfahlen uns eine Unterkunft, die wirklich klasse war, das Homestay Sunshine. Das Team hier schien die Gelassenheit wirklich zu frühstücken. Sehr nett und auch die Möglichkeit zur Küchennutzung war gegeben. Zusammen mit den alten Bekannten suchten wir dann die einzige Bar im Ort auf, wo wir mit einem Bierchen auf Sonja anstießen und es unverhofft sogar Geburtstagskuchen gab.  Auf Fort Cochin schauten wir uns die Hauptattraktion des Ortes an, die riesigen, chinesischen Fischernetze. Bei dieser Art des Fischens muss das Netz von mindestens 4 Personen bedient werden, um die schweren Gewichte einzuholen und das Netz später  wieder ins Meer zu drücken  Dann verfolgten wir einen Gedanken, der von Anfang an der Indienzeit immer schon im Hinterkopf dabei war und nun hervorgeholt wurde. Die Lacadiven! Ähnlich wir die Malediven nur etwas günstiger und nicht so touristisch. Am besten einfach mal einige Bilder bei Google anschauen 😉 Weniger Touristen hängt in diesem Fall mit der schwierigeren Anreise und den straffen Restriktionen zusammen. Nach etwas Recherche im Internet machte sich leider schon ein ungutes Gefühl breit, wir wollten es aber von offizieller Stelle wissen. Mit der Fähre fuhren wir zur Nachbarinsel, wo die Befürchtung Gewissheit wurde. Die Lacadiven sind vom Staat bis Oktober für Touristen gesperrt. Schade. Nicht alle Träume gehen in Erfüllung. Dabei hatten wir uns insgeheim schon sooo auf den schönen Strand gefreut. Zurück zu Fort Cochin.  Hier besuchten wir die jüdische Siedlung und die Synagoge. Die Synagoge war recht langweilig, dafür die vielen Gewürzgeschäfte durchaus einen Besuch wert. Nachdem wir um ca. 10 Uhr mit der Fähre vom Lacadiven-Büro zurück waren, wollten wir uns ein Restaurant am Wasser anschauen. Was gab es da zu sehen? Auf einmal fiel Sven ein Delphin im Wasser auf. Wir schauten genauer und auf einmal waren 10-15 Tümmler ganz dicht an uns dran. Toll! Am Abend tranken wir in dem Lokal noch eine Cola und sinierten über unsere Zukunft in Deutschland. Irgendwie erinnerten uns die Kräne doch an Hamburg oder den Logport im schönen Duisburg.

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Hampi – das indische Angkor Wat?

Wir verließen Goa mit einem weinenden und einem noch stärker weinenden Auge. Die Aufenthaltszeit war schlichtweg zu kurz gewesen. Wofür verließen wir den traumhaften Strand nun? Für Ruinen und Tempel. Hatten wir die nicht schon zu genüge gesehen? Nun denn, wir hatten von vielen Leuten gehört, dass Hampi ein magischer Ort und einer der besten Plätze in Indien sein soll. Morgens brachen wir in Goa mit einem normalen Taxi zum Bahnhof auf, setzten uns in den Sleeperwagon und kamen Nachmittags in Hosped an. Hosped ist der Dreh- und Angelpunkt kurz vor dem Weltkulturerbe Hampi. Von dort sind es nur einige Minuten mit dem Bus und schon während der Busfahrt kommt man an vielen Tempelstätten und einer surrealen Landschaft aus riesigen Gesteinsbrocken vorbei. Der finale Stopp ist am Hampi-Basar. Man sieht dort viele zerschlagene Gebäude, Hotels, Shops und Restaurants. Später erfuhren wir, dass die Unesco hierfür verantwortlich ist. Durch die Ernennung zum Weltkulturerbe hat Hampi leider auch einige Auflagen gewonnen. In der Nähe der Stätten dürfen keine Häuser stehen und eine Umsiedlung der Hampi-Bürger hat begonnen. Natürlich hat da nicht jeder Bock drauf, aber das Vorhaben wird mit Biegen und Brechen durchgesetzt, weshalb die Hampi-Bewohner nicht 100% gut auf die UNESCO zu sprechen sind. Direkt bei Ankunft sieht man aber auch gleich einen der beeindruckendsten Tempel von Hampi, den Virupaksha Tempel. Der Tempel ist ca. 50 Meter hoch, also halb so hoch wie der Flensburger Wasserturm.  Schöne Steinmeiselarbeiten beeindrucken einen, aber der Tempel hat noch ein anderes Highlight. Es handelt sich um Lakshmi! Lakshmi ist der Tempelelefant und haut jedem Besucher für einen kleinen Obolus mit dem Rüssel auf den Kopf. Eigentlich ja nicht sehr nett, aber in diesem Fall sicher eine Art Heiligsprechung, so denken wir es uns auf jeden Fall. Sven-Ole gab auch einen Groschen, wurde aber nicht gehauen. Den Part hat dann netterweise Sonja übernommen. Grrrumpf!!! Im Tempel durfte man Lakshmi nicht fotografieren. Da hatten wir Glück, dass er jeden Tag auch ein Bad im Fluß nimmt und sich so richtig schön verwöhnen lässt. Den „Kingfisher“, der auch das Logo des bekanntesten indischen Bieres und einer Fluggesellschaft ist, konnten wir dort auch mal wieder sehen  Videolink: Lakshmi der Tempelelefant Wie man schon sieht wird am Fluß gebadet und gewaschen. Am Ankunftstag besichtigten wir nur die nähere Umgebung, in der es z.B. Nandi, den Bullen von Shiva zu bewundern gab.  Für den ersten vollen Tag mieteten wir uns mal wieder ein Zweirad, ein wirklich heißes Geschoss mit dem wir es nur knapp die Hügel hoch schafften.  Ein Gefährt braucht man aber auf jeden Fall, weil wirklich viele Tempel auf einem relativ großen Gebiet verstreut sind. Auf unserem Weg lagen: Kadalekalu Ganesha  die Hemakuta Tempel  Lotus Mahal, ein Pavillion in den sich die Königin gerne mal zurück gezogen hat.  Die Elefanten-Ställe, in denen früher die Elefanten geparkt wurden das öffentliche Bad mit seinen Drainagen das Bad der Königin, das etwas öde ist, durch ein verstecktes Käuzchen aber aufgepeppt wurde den Vittala Tempel, der mit seinem steinernen Wagen zu einer Art Wahrzeichen wurde Fast alle Tempel haben sehr gut erhaltene Steinfresken. Es werden Gottheiten, heilige Tiere und Schlachten gezeigt und an einigen Stellen ganze Geschichten erzählt

 Am zweiten Tag in Hampi machten wir einen Ausflug zum recht versteckten Wasserfall. Ein Einheimischer zeigte uns natürlich für etwas Geld den Weg. Wir mussten durch Bananenplantagen und trockene Flußbetten laufen. Alleine hätten wir den Weg wohl nicht gefunden. Noch ist kein Monsun und deshalb beim Wasserfall auch nicht viel Wasser. Stattdessen erstreckt sich eine riesige Fläche, in der nun die bizzarren, durch Strudel gestalteten, Formen freigelegt sind.  Obwohl Hampi sehr schön und interessant ist, verstehen wir wieder nicht, dass einige Reisende es hier so viele Tage aushalten. Uns wäre das zu langweilig und deshalb geht es weiter in den Süden und wieder ans Meer.

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Goa (Palim Palim, ein Flasche Pommes Frites)

Die Anreise nach Goa gestaltete sich etwas holprig. Goa ist eine ganze Region mit vielen verschiedenen Stränden. Der schönste von allen soll Palolem sein. Hier ist zwar nicht so viel los, wie an dem bekannten Hippie-Strand Anyuna, dafür aber mehr Entspannung angesagt. Also Palolem. Nach einer langen Anreise aus Mumbai mussten wir dann für das letzte kleine Endstück leider lange auf den Zug warten. Das hatte den Vorteil, das wir mit anderen Reisenden ins Gespräch kamen. Und so lernten wir Alwin aus Holland kennen, den wir später noch weiter im Süden wiedertreffen sollten. In Palim Palim war bereits etwas Aufbruchstimmung. Es gibt viele Strandhütten, die aber nur in der Saison dort stehen. Zur Monsunzeit werden sie abgebaut. Die letzten Hütten wurden dafür zum Spotpreis verjubelt. Wir zahlten ein Zehntel des Hauptsaisonpreises und hatten ein Hütte dicht am Strand. Nebenan war eine Bar, die logischerweise zur Stammbar auserkohren wurde. So hatten wir in der Hütte sogar WiFi. Unsere Tage bestanden aus Baden, Essen, Lesen, Schlafen und ansonsten haben wir einfach entspannt. Auch am Strand fehlten die Kühe nicht. Den einzigen Nachteil, den Goa hatte ist, das wir zu früh wieder abreisten, weil wir unser Zugticket nach Hampi schon gebucht hatten.

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