Herbe Enttäuschung im Periyar Nationalpark mit anschließender Indien-Endplanung

Von Kochi wussten wir nicht so recht weiter. Der Lacadiven-Plan war gescheitert und die weiteren Ziele im Süden Indiens wollten uns nicht so recht vom Hocker hauen. Die Strände konnten ohnehin nicht mit der entspannten Atmosphäre in Goa mithalten, Tempel ? – kein Bock!, da kam uns die Idee mit dem Nationalpark eigentlich ganz sinnig vor. Im Periyar Nationalpark leben über 500 freie Elefanten, daneben gibt es wieder Tiger, etc. Hörte sich gar nicht mal schlecht an, also los. Dort angekommen überzeugte uns ein Typ mit seinem Haus, in dem wir mal wieder eine echte Top-Unterkunft hatten. Beim Abendessen trafen wir wieder die Argentinierinnen und uns wurde mitgeteilt, dass am nächsten Tag Streik ist und es keine Safaris gibt. Störte uns nicht, wir wollten ohnehin erstmal entspannen und etwas den Markt scannen. Wir staunten nicht schlecht, als dann nicht nur der Nationalpark geschlossen war, sondern die ganze Stadt im Streik lag. Zum Frühstück fanden wir aber ein Hotel, in dem wir ein tolles Gängemenü präsentiert bekamen. Da machte es nichts, dass wir uns über den Mittag mit einer Banane retten mussten. Viel schlimmer war jedoch die Verarscherei für die Jeepsafari. Wo wir am Vortag noch Preise für 1.800 Rupien pro Person gehört hatten, waren es nun 2.000. In einer Agentur sagten sie uns 2.500 pro Person und wir zeigten den Leuten einen Vogel und gingen direkt. Dann kam ein Herr mit dem Motorrad hinterher und sagte uns, dass es 1.500 pro Person sein sollen. Das hörte sich schon anders an und wir gingen wieder zu der Agentur. Dort angekommen waren es jedoch wieder 1.800, weil er gerade einen Anruf bekommen hatte, dass der Eintritt erhöht wurde. So ging es überall. Wir fühlten uns verarscht und beschlossen einfach einen Plan zu machen und am nächsten Tag abzureisen. Die Zeit in Periyar war zum Waschen der Klamotten gut und auch so war es recht nett. Das eigentliche Ziel blieb allerdings auf der Strecke. Und obwohl wir schon einen günstigen Flug nach Sri Lanka gebucht hatten, schmissen wir nun alles über den Haufen und kauften neue Flüge. Von Chennai auf die Andaman-Inseln, wo wir unsere restliche Indienzeit verbringen wollten und dann von den Andaman-Inseln wieder über Chennai nach Sri Lanka. Klappte auch wunderbar. Wir fuhren also am Morgen mit dem Bus nach Chennai und zeigten Periyar noch einmal den Stinkefinger. Mit Spicejet düsten wir anschließend nach Port Blair auf die Andaman-Inseln, die näher an Thailand als an Indien liegen Von Port Blair schafften wir geradeso die letzte Fähre zur Insel Havelock. Hier gibt es wieder nicht viel zu erzählen, weil die Tage eigentlich gut mit dem indischen Zeichen „Ommmmmmm“ wiedergegeben werden können. Wir fanden eine Tauchschule mit denen wir 4 Tauchgänge bei klarer Sicht unter Wasser, aber starken Wellen und Regen über Wasser, machten. Einen Tag mieteten wir Räder und fuhren auf die andere Seite der Insel zum Strand Nummer 7. Hier bekam man Ebbe und Flut nicht so stark zu spüren, wie auf unserer Seite.  Videolink: Wo bin ich zu Hause? Desweiteren probierten wir in der kurzen Zeit auf der Insel so ziemlich jedes Restaurant aus. Auf der Insel lagen tagsüber dicke Käfer in der Gegend herum, die nachts aktiv werden, aber trotzdem noch recht träge sind. Eines Nachts hörten wir in unserer Hütte ein Kratzen und wir dachten, dass es vielleicht von einem solchen Käfer kommt. Als Sonja am nächsten Tag das Linoleum vom Fußboden zog staunte sie nicht schlecht. Statt Käfer saß dort ein Skorpion. Ui!  So schön es hier auch sein kann. Nun erreichte uns der Monsun und wir bekamen zu spüren, was dies heißt. An einigen Tagen hat es mit kurzen Pausen eigentlich durchgeschifft. Da waren wir froh, dass es nur zum Ende unserer Indienzeit war. Am 28.05 fuhren wir wieder mit der Fähre nach Port Blair, wo wir nicht nur das Motiv des 20-Rupie-Scheins zu sehen bekamen Und dort wo wir gerade noch die Kraft des weißen Riesen bestaunt hatten, kam die wohl größte freie Schlange, die wir bisher gesehen haben, zum Vorschein und zeigte sich in ihrer ganzen Pracht. Geschätzte 1,5 bis 2 Meter lang und 5-8 Zentimeter Durchmesser.  Außerdem schauten wir uns ein ehemaliges britisches Gefängnis an, das mit über 600 Zellen wirklich groß war. Gefoltert und gehängt wurde hier natürlich auch wieder. Mittlerweile sind wir auf Sri Lanka und haben Indien hinter uns gelassen. Während man immer wieder von den Leuten zu hören bekommt, dass es eigentlich nur die beiden Extreme gibt, in Indien vernarrt zu sein, oder es zu hassen, so hat „Incredible India“ bei uns doch sehr gemischte Gefühle hinterlassen. Unglaublich nette Leute und tolle historische Stätten stehen im Kontrast zu dem Uringestank in den Straßen, Inder, die sich überall vordrängeln müssen und flegelhaftes Verhalten an den Tag legen. Die Pro- und Contra-Liste könnte hier kein Ende nehmen. Wir sind nun aber froh nach Sri Lanka gereist zu sein. Hier aber noch einige letzte Bilder der Andaman-Inseln

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